Mittwoch, 28. Juni 2006

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Klaus

Gedankenblätter

dritter versuch 

1.blatt

37.000 einwohner. Eine trabantenstadt. Eine stadt in der stadt. Eine stadt einst an der mauer. Eine grüne stadt. Eine stadt mit einem selbstmörderhochhaus. Eine stadt mit einer interessanten monotonie. Eine stadt mit flachen dächern. Eine kleinstadt in einer großstadt.


1960/61 planungsphase

1962 beginn der realisierung

1972 namensgebung

1969 gropius verstarb


klaus w. eisenlohr. Videokünstler. Photographische interventionen. Montage. Bildinszenierungen. Irritationen als bestandteil der bilder

johann zeitler. Malerei. Zeichnung. Textuelle interventionen. Punktsetzung. Interview. Raum versus fläche, schnittpunkt von linien..



2.blatt


zweck für die eingabe, für die intervention: setzung von etwas unausgedehntem. Punkt-setzung. Setzung von einem punkt, von einem durch die jeweiligen situation bestimmten, wichtigen punkt.


Geschichtlich: berlin war zerstört

Gropius: „berlin ist gewesen! Ein zerfallener leichnahm! Unmöglich zu beschreiben. Die menschen niedergebeugt, verbittert, hoffnungslos ...“

Giedon: „schön ist ein haus, das unserem lebensgefühl entspricht, dieses verlangt: licht, luft, bewegung, öffnung.“



3.Blatt


raum entsteht durch seine bezüge, respektive nichtbezüge in der fläche. Verteilungsmomente. Auflösungen. Verdichtungen. Intensitäten. Es gibt ränder und zentren. Wechsel aus offenem (grünem) raum und geschlossenem quartier. Der öffentliche raum hat eine eigenwillige kontradiktion – den privaten raum, der geschützt vor allzu fremden und aufdringlichen augen. Der öffentliche raum dagegen frei zugänglich, mehr oder weniger. Der öffentliche raum, das ist transfer, erholung, besorgung, spiel, treffpunkt, identität. Wahrnehmung der ‚epsilon’-umgebung. Etwas unausdedehntes in der anonymität streckt sich, wird eine wahrnehmung, wird teil einer partiellen identität. Die anonymität kuriert zu einer anwesenheit. Ich bin hier. Ich bin nicht dort. Ich sehe zwei verliebte augen, wie sie dahin schmelzen, wie sie den augenblick in die länge ziehen. Es gibt auch freundliche auskünfte von älteren menschen.



4.blatt


einheitlichkeit versus abwechslungsreichtum


einheitlichkeit als form

kreis (hufeisen – elegie an b.taut)

rechteck (sogenanntes ecken-u)

linien (paralellität)


abwechlsung: dazwischen

differenzierte freiräume

  • der große hof
    freifläche für den öffentlichen gebrauch

  • der kleine hof
    durch die umstehenden gebäude gebildet,
    z.b. spielplatz

  • der eingangshof
    zugang zu den wohnbauten
    (platz mit sitzmöglichkeiten)



5.blatt


Gropius: „... offenen Räume sind positiv zu besetzen ... – keine Resträume!"



6.Blatt


Grundfrage: wie definiert man einen öffentlichen Raum?


Die Idee von Gropius war: leben im grünen. Dabei ist die freifläche um die häuser keine restfläche. Es ist ein ort der begegnung, ein ort für das miteinander.



7.blatt


skulpturen am wegrand: einheitliche dachformen

die wohnbauten wurden nicht übermßig dramatisiert

verschwiegene interventionen

es galt: rigide blockbildung zu vermeiden



8.blatt


blog

das, was in den gestus der aufmerksamkeit fällt. Eine punktuelle geschichte. Eine bewegung, die sich verdichtet. Eine intensität. Wahrnehmung als kollektives geschehen. Wahrnehmung als individuelles geschehen. Wahrnehmung als zuweisung von intensität (deleuze!). Der sonnenuntergang zwischen hochhäusern. Für frühaufsteher: der sonnenaufgang. Wahrnehmung als ausdruck eines momentanen befindens. Dem einen ist der lärm zuviel. Der andere sieht selten gräser neben einem u-bahn-schacht aufwirbeln, kurz bevor der zug unter seinen füßen hinweg donnert, mit an- und abschwellendem gesang. Eine audio-visuelle skulptur am wegrand. Unscheinbar und dennoch von eindringlicher gestalt.



9.blatt


skulptur am wegrand. Wir gerieten in eine sackgasse. Zu fuß kamen wir nicht weiter. Links und rechts eingeschossige häuser. Alle wahrscheinlich in privatbesitz. Ein zaun hinderte uns, zur anderen straße zu gelangen. Also gingen wir wieder zurück und entdeckten dann auf der rechten seite eine fassade. Sie war dreigeschossig. Unten waren die fenster lose angeordnet. Einen stock höher verdichteten sie sich. Unter dem dach klebten die fenster eng aneinander. Wir wunderten uns, dachten wir doch, je höher man wäre, umso mehr licht hätte man. Ein kleines, feines, raffiniertes detail. Es entsprach gegen die gewohnheit. Wir blieben stehen und atmeten dieses kleine detail ein. Im mittleren stock öffnete sich ein fenster. Eine mutter schrie nach ihrem kind, das aber nicht zu sehen war. Es war um die mittagszeit. Ein strahlend blauer himmel. Es scheint wohl das mittagsessen auf dem tisch zu stehen; dachten wir. Es erschien uns plötzlich alles wie etwas außer der proportion. Wie in die länge gezogen. Wir gingen weiter. Wir wollten an den rand der gropiusstadt.




Johann

Projektbeginn

null
Seit Montag sind wir in der Gropiusstadt. Der
Start ist etwas langsam: kein Internetzugang und
kein Telefon. Deshalb wird der Blog anders
gestaltet werden als geplant. Dennoch, es geht
los, Johann sendet heute noch erste Beiträge.
Klaus

richfilm at gropiusstadt

Klaus W. Eisenlohr und Johann Zeitler

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